Wir sind bereit!

Vieles ist wie immer. Manches aber auch neu.

Fotos & Text: Benjamin Rupp

Es ist Juli, die Sonne brennt vom Himmel herab und auf einer ganz bestimmten Wiese in Winterbach herrscht reges Treiben: Das 13. Winterbach Zeltspektakel steht in den Startlöchern. Man könnte meinen, alles sei wie immer um diese Zeit. Und dennoch ist dieses Jahr auch einiges anders auf dem Platz am Ufer der Rems.

Bereits vor Wochen rückte das Zeltspektakel spürbar näher. Beim Treffen zur Einteilung der Helferschichten war wieder einmal einiges los. Viele Freiwillige hatten sich in der Lehenbachhalle eingefunden, um die ein oder andere Schicht zu übernehmen. Unter ihnen waren alte, aber auch neue Gesichter. Motiviert kamen sie an, ob zu Fuß, mit dem Rad oder von weiters her. Wie man das mittlerweile schon gewohnt ist. 500 Helfer werden benötigt, um das Mammut-Projekt zu stemmen. 97 Prozent davon waren am Abend dieses Treffens gefunden. Manch’ einer war schon etwas enttäuscht, seine Lieblingsschicht nicht ergattert zu haben, so groß war der Andrang. Die Vereinsführung ist dennoch sehr zufrieden.

Als Wochen später die ersten Fotos auf den Social Media Kanälen geteilt werden, wird eines klar: In diesem Jahr ist nicht alles wie immer. In einem Jahr, das Meteorologen als das nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bezeichnen, ziehen die schweren Arbeitsgeräte tiefe Furchen in den aufgeweichten Boden. Der ein oder andere Platzregen verschlimmert die Situation zusätzlich.

Kurzer Hand schlägt das örtliche Straßenbauunternehmen am Platz auf und befestigt die wichtigsten Wege mit einer ordentlichen Lage Schotter. Schließlich wollen hier bald über 100 Aufbauhelfer den Platz und das Zelt auf neun unvergessliche Festivaltage vorbereiten. Richtig, 9 Tage — auch das ist neu.

Bevor es damit losgehen kann, muss das Zelt aufgebaut sein. Trotz einiger Stunden Verspätung steht das 8 Master-Zirkuszelt in weniger als drei Tagen. Dem routinierten Aufbauteam sei Dank!

Die Vorbereitungen auf eine Veranstaltung dieser Art sind lang. Pläne werden erarbeitet, Anlieferungen koordiniert. Jeder Zentimeter auf dem Platz wird genutzt. Jetzt gilt es, all das in die Tat umzusetzen. Dazu wollen eine Vielzahl von Helfern auf einzelne Aufbauteams verteilt, mit Material versorgt und vorzüglich verpflegt werden. Für all das ist bestens gesorgt und das trägt maßgeblich dazu bei, dass der Aufbau in voller Fahrt voranschreitet. Bisweilen wird sich sogar für fehlende Arbeit bei den Helfenden entschuldigt.

Auch im Zelt ist dieses Jahr einiges anders. Was lange Zeit für unmöglich galt, geht dieses Jahr doch: Eine Videoleinwand auf der Bühne. Das stellt die Bühne vor mehrere Herausforderungen: Die Höhe, das Gewicht und die Stromversorgung. Deshalb wurden auf dem Zeltplan die Bühne und Sitztribüne verrückt, um mehr Platz zu schaffen. Die Bühnenkonstruktion noch größer und stabiler gebaut und eine zusätzliche Stromleitung vom benachbarten Industriegelände verlegt. Was auf dem Platz gilt, trifft auch im Zelt zu: Der vorhandene Platz wird maximal ausgenutzt. Wenn es sein muss bis unter die Zeltplane.

Und auch sonst war viel los auf dem Platz: Ob im Biergarten, im Sponsorenzelt, bei den Verkaufsständen, im Backstage-Bereich oder im Büro-Container. Überall wurde geplant, gewerkelt, aufgebaut, zurechtgerückt und hübsch gemacht. Alle gaben ihr Bestes, um auch das 13. Zeltspektakel zu einem besonderen — vielleicht sogar zu einem noch besonderen — Spektakel zu machen.

Denn auf eines ist seit nunmehr 13 Ausgaben Verlass: Die Leute in Winterbach sind mit Leidenschaft und Ehrgeiz dabei. Sie helfen die monatelange Planung in die Tat umzusetzen, bringen sich ein und packen mit an.